Vermutlich liegen die Wurzeln von Shiatsu in der traditionellen chinesischen Massage, wie sie vor mehr als 5000 Jahren betrieben wurde. Diese von verschiedenen Einflüssen (chinesischer Medizinphilosophie, Taoismus,) geprägte Kunst wurde während der letzten Jahrhunderte in japanisches Wissen integriert, weiterentwickelt und verfeinert. Shiatsu hat sich dort seit der Anfang des 20. Jahrhunderts als professionelle Gesundheitsvorsorge und Heilkunst etabliert. 

Shiatsu ist ganzheitliche Behandlung der Lebensenergie (jpn. Ki), um körperliche, seelische und geistige Gesundheit aufrecht zu erhalten, wieder zu gewinnen und zu stabilisieren.

Das Wissen um den menschlichen Organismus als Energiesystem ist in Fernost die Grundlage zur Gesunderhaltung des Menschen. In uns zirkuliert die Lebensenergie in einem fein verzweigten Netz und in Schwingungsräumen (der Begriff Meridiane hat sich hierfür durchgesetzt) und versorgt unsere Organe und Körperfunktionen.

Shiatsu nimmt mit dieser Energie durch Berührung Kontakt auf.

Gesundheit und Wohlbefinden sind dynamische Zustände von Ausgewogenheit durch ein stimmiges Fließen der Energien in allen Meridianen. Wie ein Fluss, der sich selbst reinigt, ist unser Organismus darauf eingestellt, ein bestimmtes Maß an Belastung zu verarbeiten.

Wird jedoch dieses Maß durch körperliche und geistige Fehlhaltung wie Daueranspannung, falsche Ernährung, dysfunktional gewordene Gewohnheitsmuster oder Umwelteinflüsse überschritten, entstehen Stagnationen im Energiefluss. 

Durch die Harmonisierung des Energieflusses in den Meridianen werden Blockaden gelöst und die Entwicklungskräfte des Menschen aktiviert.

Ziel von Shiatsu ist es, die Prozesse von Selbstheilung und persönlichem Wachstum durch das Ausbalancieren der Energien des Körpers zu fördern.

Regelmäßige Shiatsu-Behandlungen (auch Selbstbehandlungen) verbessern die Eigenwahrnehmung und Sensibilität und ermöglichen eine umfassende Gesundheitsfürsorge.

Shiatsu in Europa verbindet in seinem Menschenbild und Gesundheitsverständnis fernöstliche und westliche Philosophie, Medizin und Lebenskunde.

Ähnlich dem Ansatz der Salutogenese ist aus dieser Sicht Gesundheit weder die Abwesenheit von Symptomen noch uneingeschränktes Wohlergehen, sondern eine dynamische und stimmige Balance leiblich-seelisch-geistigen Befindens.

Die Grundhaltung in der Shiatsu-Praxis ist geprägt von Absichtslosigkeit, Achtsamkeit und Respekt in der Begegnung von Shiatsu-Praktiker*in und Shiatsu-Klient*in.